Foto von Second Breakfast auf Unsplash
Asbest – Gefahrstoff und seine Auswirkungen
Asbest ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von natürlich vorkommenden, faserigen Silikatmineralien. Diese Fasern haben besondere physikalische Eigenschaften, die sie in der Vergangenheit zu einem begehrten Material in der Bauindustrie und anderen Industriezweigen machten. Asbest ist extrem hitzebeständig, widerstandsfähig gegen Chemikalien, elektrisch isolierend und sehr haltbar, was es in zahlreichen Anwendungen nützlich machte, z. B. in Dämmstoffen, Bodenbelägen, Dachplatten, Brandschutzvorrichtungen und Bremsbelägen.
Asbest: Ein vielseitiges, aber gefährliches Material
Die Vorzüge von Asbest machten es über Jahrzehnte hinweg zu einem weit verbreiteten Baustoff. Es ist beständig gegen Hitze, Säuren und chemische Einflüsse, isoliert hervorragend und ist zudem äußerst langlebig. Deshalb wurde Asbest nicht nur in Gebäuden, sondern auch in Fahrzeugen, Haushaltsgeräten und sogar in der Schifffahrt eingesetzt.
Doch schon früh erkannte man, dass die feinen Asbestfasern bei der Verarbeitung oder bei baulichen Veränderungen wie Abriss oder Renovierung freigesetzt werden können – und eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen.
Die Gesundheitsgefahr von Asbest
Wenn Asbestfasern in die Luft gelangen und eingeatmet werden, können sie in der Lunge und im Rippenfell schwerwiegende Erkrankungen verursachen. Die Fasern sind so klein, dass sie von den körpereigenen Abwehrmechanismen nicht abgebaut oder ausgeschieden werden können. Über die Jahre hinweg führen sie zu chronischen Entzündungen und Narbenbildung im Gewebe, was zu schweren Erkrankungen wie Asbestose (Lungenverhärtung), Lungenkrebs und dem Mesotheliom (einer seltenen und aggressiven Krebsform des Lungen- oder Bauchfells) führen kann.
Ein besonderes Problem bei Asbest ist die lange Latenzzeit. Oft vergehen 20 bis 40 Jahre, bis sich Symptome zeigen. Daher treten heute noch Erkrankungen auf, die durch den Umgang mit Asbest in der Vergangenheit verursacht wurden.
Einsatz und Verbot von Asbest
In Deutschland und vielen anderen Ländern wurde Asbest aufgrund seiner Gesundheitsgefahren in den 1990er Jahren verboten. Der Einsatz in Neubauten ist seither untersagt, und der Umgang mit bestehenden asbesthaltigen Materialien unterliegt strengen Vorschriften. Besonders im Bauwesen stehen heute viele Gebäude, die zwischen den 1950er und 1980er Jahren errichtet wurden, im Fokus, da sie noch asbesthaltige Materialien enthalten.
Asbestsanierung: Sicherheit hat höchste Priorität
Wenn in älteren Gebäuden Renovierungen, Sanierungen oder Abrissarbeiten anstehen, ist besondere Vorsicht geboten. Asbesthaltige Bauteile dürfen niemals unsachgemäß entfernt oder bearbeitet werden, da dies zur Freisetzung gefährlicher Fasern führen kann. Der professionelle Umgang mit Asbest erfordert spezialisierte Fachkräfte, die nach den gesetzlichen Vorschriften vorgehen. Dazu gehören Maßnahmen wie die Einrichtung von Schutzbereichen, das Tragen von spezieller Schutzkleidung und Atemmasken sowie der Einsatz moderner Filtertechnik, um eine Verbreitung der Fasern zu verhindern.
Nach der Sanierung müssen asbesthaltige Materialien von zertifizierten Unternehmen entsorgt werden, da sie als Sondermüll gelten. Luftmessungen und Kontrolluntersuchungen sichern ab, dass die betroffenen Bereiche asbestfrei und wieder gefahrlos nutzbar sind.
Fazit: Bewusstsein und Vorsicht im Umgang mit Asbest
Auch wenn Asbest heutzutage nicht mehr in der Produktion verwendet wird, bleibt es ein relevantes Thema, vor allem bei älteren Gebäuden. Die Gefahren, die von Asbest ausgehen, dürfen nicht unterschätzt werden. Ein fachgerechter Umgang und die Beachtung gesetzlicher Vorschriften sind entscheidend, um Mensch und Umwelt zu schützen.